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Von Gott geführt - Gedankenflüge

30 Jahre sind eine lange Zeit. 30 Jahre sind eine kurze Zeit.

Ich sehe eine lange, gewundene Straße vor mir. Es war unsere erste Fahrt zum Gottesdienst, zusammen mit dem Lehrpfarrer. Aber statt einer Kirche erwartete uns „kirchverwöhnte“ Deutsche ein Volksschulraum mit Erstklassstühlen und dem Lehrerpult als Altar. Angeworben vom Bischof, abgeworben von einer Schweizer Gemeinde, mit dem Wunsch, Gottes Willen zu entsprechen, ein Anfang ohne Vorkenntnis der „näheren Umstände“. Ich sehe den Feuerwehrsaal vor mir, zwischen Helmen und Gerätschaften wurde das Wort Gottes laut, und unseren ersten Gemeinschaftssaal in der einzigen turmlosen Kirche, selbst ausgebaut aus einer Abstellkammer. Aus diesem Kellerraum und von der Kanzel herab wuchs die Saat, Mitarbeiter, die, unserer Vorgabe folgend, anpackten, sich nicht davor scheuten, harte und staubige Arbeit zu tun. Ich sehe eine Unzahl von Gesichtern, freundliche, die zu Freunden und Mitstreitern wurden, verzagte, verstörte, die das Pfarrhaus besuchten, verzweifelte und am Sinn ihres Lebens Zweifelnde. Ich sehe 2 neue Kirchen aus dem Boden wachsen, Hände, die sich in der Vielfalt ihrer Gaben regen, angetrieben durch deneinen Geist, der lebendig macht. Ich sehe den Turmhelm am Kranarm über der bestehenden Kirche schweben und das Kreuz seinen Platz finden an dessen Spitze. 2 Glocken baumeln an langen Tauen, zum Turm aufgezogen von den unterschiedlichsten Menschen. Das Glockengeläut belohnt für gemeinsame Mühen und ergreift einen jeden. Eine Unmenge von Kuchen und Kannen sehe ich, immer wieder bereit gestellt zur Bewirtung von Gästen, um in Gastfreundschaft dem anderen zu dienen.

Parallel wuchs das Leben im Pfarrhaus. Die vermeintliche „Zyste“ auf dem Ultraschall wurde unser sehnlich erwarteter Sohn, dem die Schwester folgte, aufgewachsen in Mitten von Freud und Leid, wie es sich im Pfarramt gerade ergab.( Inzwischen erfreut uns ein Enkel.)

3 freundliche Kirchen laden nun sonntags zum Beten, während der Woche sammeln mehrere Kreise sich um Gottes Wort. Allein dieses Wort gab die Kraft uns zum Handeln, zum Ertragen des Schweren und die Hoffnung, die bleibt. Unser Fels ist der Herr Jesus Christus, der uns hält und uns niemals verlässt.

Unser Trauspruch lautet (Jes.46,4): Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. ICH habe es getan; ich will heben und tragen und erretten. Das haben wir erfahren, darauf hoffen wir auch weiterhin.(UND: Ein Leben mit diesem treuen Gott und seinem wahrhaftigen Wort können wir nur weiterempfehlen!)

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