Nein, es ist nicht heilsnotwendig, evangelisch zu sein. Niemand wird gerettet, weil er/sie evangelisch ist, und niemand geht verloren, weil er/sie nicht evangelisch ist.
Evangelisch zu sein, bedeutet für uns, "Verantwortung zu übernehmen". Verantwortung für unser Land, für die Menschen, mit denen wir zusammen leben und Verantwortung für unsere Kinder und Enkel. Evangelisch zu sein, bedeutet ist für uns auch ein großes Stück Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes. Christus hat weder eine allein seligmachende Kirche gegründet, noch fromme Privatclubs. Wir glauben, dass wir seinem Missionsauftrag und seiner Einladung in der Öffentlichkeit eine bekennende Gemeinschaft zu bilden am besten innerhalb unserer evangelischen Kirche gerecht werden können.
Unsere Pfarrgemeinde
Wir sind eine geographisch große, an Mitgliedern aber kleine Gemeinde innerhalb der Evangelischen Kirche.
Unser Gemeindegebiet umfasst Teile des Görtschitztales, das Krappfeld, Althofen, Friesach, das Gurktal und das Metnitztal und damit beinahe 1.000 km2, das sind über 10% der Fläche Kärntens (9.536 km2). Von den etwa 28.000 Einwohnern unseres Gemeindegebietes gehören jedoch nur 600 der evangelischen Kirche an. Damit liegt der Anteil der Evangelischen in unserem Gemeindegebiet mit weniger als 3% deutlich unter dem Durchschnitt in Kärnten, der etwas weniger als 10% beträgt. Nur etwas über 1,2 % aller Evangelischen in Kärnten (600 der 50.000 Kärntner Protestanten) gehören zu unserem Gemeindegebiet. "Viele Kilometer, wenige Gemeindeglieder" - so lässt sich unsere extreme Diasporasituation am einfachsten umschreiben.
Ob "klein aber fein" oder "klein aber oho" ist nicht von Bedeutung. "Klein aber von Gott getragen, bewahrt und geliebt", das ist uns viel wichtiger. In dieser Rubrik wollen wir den Besuchern unserer homepage einen kleinen Einblick in unsere geistliche Arbeit, in die Geschichte und die aktuellen Themen in der Gemeindearbeit geben. Und natürlich dafür werben, dass alle homepage-Besucher, sofern sie es nicht ohnehin längst regelmäßig tun, auch zu Kirchen-Besuchern werden. Der Weg in unsere Veranstaltungen lohnt sich!
Unsere Predigtstationen
Althofen
1954 wurde das Pfarrhaus in Althofen gebaut, 1963 die Christuskirche. Diese Kirche wurde 1993 renoviert und durch den Bau des Paulussaales und des Kirchturms zum Pfarrzentrum erweitert. Das markante hölzerne Kreuz prägt den Altarraum und deutet auch die Theologie an, der sich Gemeindevertretung und Presbyterium verpflichtet fühlen. Der Paulussaal mit anschließender Küche und den Sanitäranlagen ermöglicht unterschiedlichste Veranstaltungen auch abseits des Gottesdienstes. Ein kleiner Raum im Keller bietet Platz für kleinere Gruppen wie Jungschar, Teenie-Treff oder Bibelkreis.
Friesach
1984 wurde die Martin-Luther Kirche in Friesach eingeweiht. Die vorwiegend aus Holz errichtete Kirche am Petersberg symbolisiert mit seiner großen Glasfront hinter dem Altar Offenheit, der durch das integrierte Kreuz eine klare geistliche Position zugeordnet wird. Der Blick durch das Kreuz in die Welt kann bei schönem Wetter für den predigenden Pfarrer auch zur Herausforderung werden, wenn die Gefahr besteht, dass Sonne, Himmel und Natur die Gottesdienstbesucher vom gesprochenen Wort ablenken.
Weitensfeld
1998 erhielt die Predigtstation Weitensfeld mit der Waldkapelle eine mittlerweile sehr beliebte „Hochzeitskirche“. Die schöne Lage mitten in der Natur, die Intimität eines kleinen Kirchenraumes und die Möglichkeiten, die der Versammlungsraum und die Küche unter der Kirche bieten, machen die Waldkapelle zu einem echten Schmuckstück im Gurktal.
Hüttenberg
Lediglich in der Predigtstation Hüttenberg war und ist der Bau eines eigenen Kirchengebäudes aufgrund der abnehmenden Bevölkerungszahl nicht denkbar.
Die Pfarre Klagenfurt errichtete 1901 die evangelische Predigtstation „Treibach“. Nach dem Bau der evangelischen Kirche in St. Veit a.d. Glan (1910 – 1912) gehörte Althofen lange zur Pfarre St. Veit. 1957 schließlich wurde Althofen zur eigenständigen Pfarrgemeinde. Sie umfasst vier Predigstationen: Althofen, Friesach, Weitensfeld und Hüttenberg.
Chronik
Als "Geburtstag" der Evangelischen Kirche feiern die Protestanten den 31. Oktober. Am Tag vor Allerheiligen 1517 schlug der Augustinermönch, Priester und Theologe Martin Luther an das Hauptportal der Schlosskirche zu Wittenberg seine 95 Thesen zu Ablass und Buße an. Mit seinem Angriff auf den Irrglauben, dass der Ablass die Voraussetzung sei, um den Menschen von der Sünde zu erlösen, leitete er die Reformation ein. Luther wollte jedoch keine neue Kirche gründen, sondern die katholische Kirche reformieren.
Anekdoten
Das Pfarramt ist ein Stück weit der Spiegel der Gemeinde. Wenn im Pfarramt "Ruhe" herrscht, muss man sich wohl Sorgen machen, dass die Gemeinde "ruht" bzw. "schläft". Ein Pfarramt, dem Stress, Hektik, Sorgen und Probleme nicht fremd sind, deutet jedenfalls auf eine lebendige Gemeinde (auch wenn der Pfarrer und seine Familie notgedrungen ständig im Mittelpunkt aller damit verbundenen Turbulenzen stehen). In allem geistlichen und organisatorischen Mühen und Plagen gibt es auch immer kleine Ereignisse und Begebenheiten, die es Wert sind, als liebevolle Anekdoten festgehalten zu werden. In einem protestantischen Pfarramt darf doch das Schmunzeln nicht zu kurz kommen. Daher bin ich unserer Pfarrfrau Inge Freund sehr dankbar, dass sie sich die Mühe macht, solche Ereignisse niederzuschreiben, zu sammeln und uns so einen Einblick in die anekdotischen Seiten des Alltags im Pfarramt zu geben.